Insektenfreundliche Pflanzen


Jeder der einen Garten, eine Terrasse oder vielleicht auch nur einen Balkon zur Verfügung hat, kann bereits mit der Auswahl der Pflanzen viel für Insekten tun.

 

Ob auf dem Land oder in der Stadt, überall sind Insekten auf unsere Unterstützung angewiesen.

 

Fast jeder Gartencenter ist inzwischen auf den fahrenden Zug aufgesprungen und zeichnet Pflanzen, die reich an Pollen oder Nektar sind als " Insektenfreundlich" aus. 

 

Suchen Sie im Internet mal "Insektenfreundliche Pflanzen" und Sie werden überrascht sein, was Sie alles finden.

 

Hier einige Seiten, die mir besonders gut gefallen:

https://www.mellifera.de/blog/nbl-blog/bunte-balkonbepflanzung-fuer-bluetenbesuchende-insekten.html

 

https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/balkon-und-garten/tiere/insekten/20386.html

 

Eine meiner Lieblingsseiten ist die der Firma  Rühlemann's, die in ihrem gigantischen Katalog viele Raritäten anbietet.

Rühlemann's  hat sich auf Kräuter und Duftpflanzen spezialisiert.

Das Sortiment umfasst allein mehr als 50 verschiedene Sorten Basilikum.

Ich wusste nicht einmal, dass es so viele verschiedene Sorten gibt.

Wer hier nichts findet, der mag sicher auch keine Pflanzen. 

 

https://www.kraeuter-und-duftpflanzen.de/verwendung/bienen-und-hummelpflanzen?p=1

 


Rosen


Rosen sind in vielen Gärten sehr beliebt.

Grundsätzlich sind Rosen als Insektenweide sehr gut geeignet.

 

Leider haben die meisten Insekten bei gefüllten Rosen kaum Möglichkeiten an die nahrhaften Pollen und den begehrten Nektar zu gelangen. 

Ich habe in meinem Garten Rosenstöcke, die schon über 15 Jahre alt sind.

Diese Rosen haben ausschließlich gefüllte Blüten.

 

In diesen Blüten schaffen es in der Regel nur Hummeln an den begehrten Nektar zu gelangen weil die wesentlich stärker sind als Bienen.

Ich habe diese alten Rosen natürlich nicht entfernt, sondern mit ungefüllten Sorten ergänzt.

Im Internet finden Sie sehr viele Quellen für ungefüllte Rosen.

 

Ich bin hier fündig geworden:

https://www.rosenpark-draeger.de/Alle-Rosen/Bienenfreundliche-Rosen/

 

Es gibt aber sicher auch noch andere interessante Bezugsquellen.

In Kombination mit Rosen macht sich Lavendel hervorragend.

Optisch ergänzen sich Rosen und Lavendel sehr gut und die 

Ätherischen Öle des Lavendels haben den Ruf  Blattläuse zu vertreiben. 

 

Ich hatte in den letzten Jahren nur selten Blattläuse an meinen Rosen und glaube, dass ich das auch dem Lavendel zu verdanken habe.


In dieser Rose finden auch Bienen und Hummeln Nahrung
In dieser Rose finden auch Bienen und Hummeln Nahrung

Mediterrane Kräuter


Honigbienen in Salbeiblüten
Honigbienen in Salbeiblüten

Blühender Rosmarin im März 2020
Blühender Rosmarin im März 2020

Denken Sie an Ihren letzten Urlaub im Süden wenn Sie Salbei, Rosmarin und Lavendel hören?

 

Worauf warten Sie noch? Blüten von Lavendel, Rosmarin, Salbei, Thymian, Majoran und Basilikum werden von Bienen sehr gerne besucht. 

Außerdem können Sie diese Pflanzen frisch in Ihrer Küche verwenden.

 

Mit Lavendelblüten lassen sich schöne Duftsäckchen herstellen, die im Schlafzimmer für eine angenehme Atmosphäre sorgen oder Motten aus Ihrem Kleiderschrank vertreiben.

 

Salbeiblätter können in der Erkältungszeit kurz aufgebrüht, etwas abgekühlt mit einem Löffel Honig gegen Husten sehr hilfreich sein.

 

Der Hammer sind Salbeinudeln. Einige Blätter frischen Salbe in Sahne aufkochen und anschließend gekochte Nudeln in die Soße . Alternativ kann man statt Sahne auch Butter oder Olivenöl verwenden


Honigbiene auf Lavendel
Honigbiene auf Lavendel

Gartenkräuter

Mögen Sie auch Salat mit frischen Kräutern?

Schnittlauch, Beinwell, Zitronenmelisse, Borretsch und Bärlauch werden gerne von heimischen Insekten besucht und Sie haben immer frische Kräuter zur Verfügung.


Balkonpflanzen


Pflanzen wie Geranien sind zwar schön anzusehen, bieten 

Wildbienen aber wenig Pollen und Nektar.

 

Wie auch im Garten sollten Sie auch auf Ihrem Balkon auf heimische Arten setzen.

Achten Sie zunächst auf die Vorlieben der jeweiligen Pflanzen 

und setzen Sie nur Pflanzen gemeinsam in einen Topf, die auch ähnliche Bedürfnisse bei der Nährstoffversorgung und beim Wasserbedarf haben.

 

Wenn Sie nicht jedes Jahr Geld für neue Pflanzen investieren wollen, versuchen Sie es doch mal mit mehrjährigen Stauden.

So erfreuen Sie sich jedes Jahr aufs Neue über eine wunderschöne Blütenpracht



Frühjahrsboten


Schon im Herbst können Sie die Grundlage für die Erstversorgung von Wildbienen schaffen.

 

Besorgen Sie sich Blumenzwiebeln, die im Frühjahr Sie und 

hungrige Insekten erfreuen.

 

Mit Krokussen, Narzissen, Tulpen, Traubenhyazinthen und allen Zwiebeln die in ihrem wissenschaftlichen Namen ein

"Allium" tragen können Sie nichts verkehrt machen.

 

Speziell von der Allium-Familie  gibt es etliche Arten, die auch im Sommer blühen wie zum Beispiel der

Riesen Zierlauch (Allium Giganteum) den es inzwischen in diversen Züchtungen gibt. In diese Familie gehören auch unsere Speisezwiebeln, Lauch und Knoblauch.

 

Ich habe Safran Krokusse entdeckt, die ich direkt beim Hersteller in den Niederlanden bestellt und vor ein paar Wochen gesetzt habe. 

Und Sie wissen ja: "Safran macht den Kuchen gel". Und die Paella ebenso.

Sie finden die Krokusse hier: https://www.sativus.com/de/

  


Blumenwiesen


Eine Blumenwiese stell eine sinnvolle Alternative zum herkömmlichen Zierrasen dar.

Außerdem spart man sich das wöchentliche Mähen, da eine Blumenwiese maximal 2 Mal im Jahr gemäht werden sollte.

Der Weg zur Blumenwiese ist aber nicht ganz einfach.

Die Meisten Wildblumen und Wildkräuter haben einen geringen Nährstoffbedarf und ziehen magere Böden vor.

Darum sollten Sie bereits in Vorjahr die vorhandene Wiese aushungern.

 

Das bedeutet auf keinen Fall Düngen und das Schnittgut immer entfernen.

 

So magert der Rasen über kurz oder lang aus.

Dieser Prozess kann unter Umständen mehrere Jahre dauern.

 

Vor der geplanten Aussaat sollten Sie tief vertikutieren oder die gesamte Fläche umgraben.

In den Folgenden Wochen sollten Sie aufkommende Pflanzen entfernen.

 

Eventuell können Sie den Rasen durch Zugabe von Sand oder feinem Kies noch zusätzlich  abmagern.

 

Bitte halten Sie sich unbedingt an die Aussaatanleitung in der Beschreibung Ihrer Rasenmischung.

Hier gilt nicht "viel hilft viel".

Bei den meisten Saatmischungen reichen 5-10 g  Saatgut je Quadratmeter.

 

Die Samen werden dann behutsam untergerecht und anschließend mit einer Walze oder Fußbrettern verdichtet.

Ihre zukünftige Blumenwiese sollte in den ersten Wochen gleichmäßig feucht gehalten werden.

 

Haben Sie Geduld mit Ihrer neuen Wiese. Es dauert ein paar Jahre bis sich die Pflanzen etabliert haben. 

 

Der Handel hält attraktive Saatmischungen bereit. 

Achten Sie dabei auf einheimische Saaten, da ist die Chance am größten, dass  auch für unsere vielen Wildbienen etwas dabei ist. 

Exotische Wildblumen sind häufig nur etwas für die Generalisten unter den Insekten, wie Honigbienen und Hummeln.

Natürlich können Sie auch einheimische mit exotischen Saaten kombinieren. 


Insellösung


Wer keine Lust hat, gleich die ganze Fläche umzugraben, kann ja mit kleinen Inseln beginnen, die entweder sortenrein oder mit einer Blumenmischung bepflanzt werden.

Wildblumen haben nur einen gewissen Radius in dem sie Ihre Samen verstreuen.

Die Pflanzen breiten sich dann nach und nach aus.



Wildblumen, Blumenwiese
So sah meine Blumenwiese im Juli 2019 aus

Viele Wildbienen legen ihre Eier in die Stängel von Pflanzen.

Bitte mähen Sie Ihre Blumenwiese erst im folgenden Frühjahr.

Das hat 2 wesentliche Vorteile:

  1. Die Wildbienen haben eine realistische Chance zu schlüpfen.
  2. Die Blumen und Stauden auf Ihrer Wiese säen sich eigenständig aus haben so eine Chance sich auf Dauer zu etablieren.

Ja, eine ungemähte Wiese  sieht für das menschliche Auge nicht schön aus.

Bitte denken Sie mal darüber nach:

Die Natur ist nicht ordentlich!

Wenn Sie von Ihren Nachbarn oder Passantenauf diese Thema angesprochen werden, können  Sie das Bewusstsein der Menschen verändern.

 

Und ganz ehrlich. Wenn Sie im Sommer eine  Blumenwiese wie in den Beispielbildern untensuf dem eigenen Grundstück haben ist das doch etwas tolles, oder?



Schottergärten oder die Steine des Anstoßes


Bestimmt haben Sie in Ihrer Umgebung auch schon die sterilen "schön" aufgeräumten Schottergärten gesehen.

Auf der einen Seite sind diese Gärten, sofern man sie als Gärten bezeichnen möchte sehr pflegeleicht.

Auf der anderen Seite bringen diese Gärten auch einige Nachteile mit sich.

  • Der Boden ist nicht mehr in der Lage größere Mengen Wasser aufzunehmen, da bei diesen Gärten häufig Flies oder Folie Verwendung findet.
  • Schottergärten beeinflussen das Mikroklima in unseren Wohngebieten negativ da sich die Steine  in der Sonne aufheizen und die Wärme nicht reflektieren. 
  • Die Artenvielfalt leidet unter Schottergärten. Solche Steinwüsten sind für unsere Gartenbewohner wertlos und bieten weder Nahrung noch Versteckmöglichkeiten.