Die Varroamilbe


Als der gefährlichste Bienenschädling gilt in unseren unseren Breiten die Varroamilbe (Varroa destruktor).

 

Diese Milbe lebt als Parasit in den Bienenvölkern, pflanzt sich dort fort.

 

Die Milben ernähren sich vom Fett der Bienen, Larven und Puppen.

Die Jungbienen kommen dadurch geschwächt und teilweise verkrüppelt zur Welt. 

 

Zusätzlich überträgt die Varroa mit ihrem Speichel Keime auf Bienen und Brut, ähnlich wie wir das von Zecken kennen.

 

Die Varroa ist ein eingeschleppter Schädling der ursprünglich aus Asien stammt.

 

Asiatische Honigbienen leben seit Jahren mit der Varroa und haben einen Putzreflex entwickelt, der den Varroabefall in Grenzen hält.

Sie hat sich mit den Varroen arrangiert.

Außerdem ist die Brutphase der asiatischen Honigbiene kürzer, was die Varroa zusätzlich eindämmt.

 

Dieser Putzreflex fehlt den europäischen Honigbienen komplett, die Varroa wird häufig nicht als Schädling erkannt und kann sich fast ungehindert vermehren.

 

Inzwischen haben die Imker und Bieneninstitute einige Strategien entwickelt um die Varroamilbe zu bekämpfen.

 

Die Herausforderung bei der Behandlung besteht darin, den Honig, den die Bienen ernten nicht zu verunreinigen.

 

Deshalb wird nur außerhalb der Erntezeit gegen Varroen behandelt.

Ich behandelte meine Bienen in den ersten Jahren mit 60 prozentiger Ameisensäure.

 

Ameisensäure kommt auch in der Natur vor und ist das einzige Mittel, das auch in verdeckelter Brut (ungeschlüpfte Bienen) wirkt und für die Bienen relativ verträglich ist.

 

Seit 2019 arbeite ich mit einer künstlich herbeigeführten Brutpause.

Hierfür wird die Königin für einen gewissen Zeitraum innerhalb der Beute in einen geräumigen Käfig gesetzt.  Die Öffnungen dieses Käfigs sind so beschaffen, dass die Arbeiterinnen hindurchschlüpfen können um Ihre Königin mit Futter zu versorgen. 

Die größere Königin ist nicht in der Lage den Käfig durch die engen Schlitze zu verlassen. 

 

Die Königin sondert auch während ihres Aufenthaltes im Käfig die für das 

Zusammengehörigkeitsgefühl wichtigen Pheromone ab.

Dadurch wird das Gefühl eines funktionierenden Volkes aufrecht gehalten, das Volk nimmt seine Königin als vollwertig wahr.

 

Ein Ei aus dem eine Arbeiterin schlüpfen soll, benötigt 21 Tage vom legen durch die Königin bis zum Schlüpfen der neuen Biene. 

Also ist nach 21 Tagen das Volk ohne Brut und ich kann mit Oxalsäure behandeln. 

Oxalsäure ist für die Bienen und alle anderen Organismen, die noch in der Beute leben verträglicher als Ameisensäure.

Oxalsäure ist ein natürlicher Stoff, der unter anderem in Lebensmitteln wie Spinat, Amarant, Kaffee und rote Beete vorkommt. 

 

Oxalsäure ist allerdings nicht in der Lage, die Wachsdeckel der verschlossenen Kinderstuben zu durchdringen. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass bei der Behandlung keine verdeckelte Brut mehr im Volk ist.

Das ist nur nach einer Brutpause von 21 Tagen gewährleistet.